Augenheilkunde
Augenheilkunde
Augen- untersuchungen
Das Tierauge ist wie das menschliche Auge ein hochempfindliches Organ. Bei jedem Augenproblem sollte daher eine sorgfältige Augenuntersuchung durchgeführt werden. Mittels spezieller Technik, fundiertem Fachwissen und jahrelanger Erfahrung können wir alle Bereiche des Auges beurteilen und eine entsprechende, individuelle Therapie anbieten.
Lokalanästhesie
Augentropfen mit einem Lokalanästhetikum machen innerhalb weniger Minuten die Augenoberfläche sowie angrenzende Strukturen unempfindlich. Dadurch können wir schmerzfrei einen „Blick hinter die Kulissen“ des Auges werfen. Das Sehvermögen ihres Tieres wird dadurch nicht beeinträchtigt. Wir können so innerhalb kürzester Zeit bestimmte Erkrankungen wie Follikel (Bläschen) auf dem dritten Augenlid diagnostizieren und andere Erkrankungen wie z.B. einen Fremdkörper im Auge ausschließen.
Schirmer-Tränen-Test
Ein Schirmer-Tränen-Test wird bei vielen Augenuntersuchungen routinemäßig durchgeführt, insbesondere bei Patienten, die eine Entzündung der Bindehäute aufweisen oder unter vermehrtem Tränenfluss leiden. Um die Menge der dem Auge zur Verfügung stehenden Tränenflüssigkeit zu messen, wird ein Ende des Teststreifens in das untere Augenlid …
Fluoreszintest
Dieser Test dient dem Nachweis von Verletzungen auf der Augenoberfläche (Hornhaut). Es wird ein Tropfen einer speziellen farbigen Lösung auf die Augenoberfläche gegeben, um eventuelle Defekte anzufärben und sichtbar zu machen.
Entzündungen und Hornhaut- verletzungen
Verletzungen der Augenoberfläche (Hornhaut) sind sehr schmerzhaft, können aber ohne spezifische Diagnostik oft nicht erkannt werden. Deshalb sind einige Augenerkrankungen– ganz besonders offensichtliche Hornhautverletzungen– Notfälle und sollten sofort dem Tierarzt vorgestellt werden.
Keratitis Konjunktivitis Sicca
Eine KCS beschreibt eine trockene Bindehaut und Hornhaut. Die Bindehaut ist die Membran, welche die Augenlider auskleidet und das Weiße des Auges bedeckt. Die Hornhaut ist die durchsichtige Schicht vor der Iris und der Pupille. Der Tränenmangel führt zum Austrocknen des äußeren Auges. Als Folge entstehen chronische Reizungen. Obwohl die KCS nicht heilbar ist, haben wir mit den richtigen Medikamenten gute Erfolgsaussichten, die Symptomatik zu verbessern und die Krankheitssymptome zu lindern.
Spülen der Tränenkanäle
Wenn die Augen ständig tränen, dann gelingt es der Tränenflüssigkeit nicht, aus dem Auge den geplanten Weg über den Tränen-Nasenkanal zu nehmen und abzulaufen. Dies kann daran liegen, dass der Tränen-Nasen-Kanal nicht angelegt, nur unzureichend angelegt oder verlegt ist. Es ist immer einen Versuch wert, die Tränen-Nasen-Kanäle wieder frei zu spülen. Bei sehr geduldigen Tieren kann man dies unter Lokalanästhesie versuchen, bei weniger geduldigen Tieren sollte kann man die Spülung unter einer leichten Sedation durchführen.
Lidkorrekturen
Erkrankungen der Augenlider treten bei Hunden und Katzen sehr häufig auf und können sehr schmerzhaft für das Tier sein. Erste Anzeichen sind vermehrter Tränenfluss, gerötete Bindehäute und ein Kneifen des Auges. Das bedeutet, es gibt einen unnatürlichen Reiz am Auge. Eine Lidkorrektur wird vor allem immer dann durchgeführt, wenn durch die Fehlstellung des Lids Wimpern auf dem Auge reiben oder durch die fehlende Schutzfunktion das Auge ständig überbeansprucht wird und entzündet ist.
Entfernung von Lidrandtumoren
Vor allem ältere Hunde entwickeln häufig Tumore an den Augenlidern. Da sich die Tumore meist direkt am Lidrand befinden, gleiten sie bei jedem Lidschlag ihres Haustieres über die Augenoberfläche (Hornhaut). Neben einem unangenehmen Reibegefühl für ihr Tier kann auch die Hornhaut beschädigt werden. Die Entfernung von Lidrandtumoren erfolgt chirurgisch unter Vollnarkose. Der Tumor wird je nach Größe und Lage mit oder ohne Keilinzision entfernt.
Augenheilkunde
Blind wie ein Maulwurf
Nein, das ist nicht schön. Okay, vielleicht für den in Dunkelheit lebenden Maulwurf. Aber für unsere Lieblinge zu Hause sind Augen wichtig. Sehr wichtig! Der Aufbau und die Funktion der Augen sind an den jeweiligen Lebensraum angepasst. Bei Fluchttieren (Kaninchen, Pferd) beispielsweise liegen die Augen eher seitlich am Kopf, damit ein weites Blickfeld (Panoramasicht) ermöglicht wird. Bei Jagdtieren wie Hund und Katze sind die Augen nach vorne gerichtet und ermöglichen ein gutes räumliches Sehen. Die meisten Säugetiere besitzen zwei verschiedene Zapfentypen, der Mensch und einige Primaten drei. Vögel sowie manche Reptilien und viele Fische haben vier Zapfentypen. Hunde und Katzen haben gemeinsam die Schwäche, schlecht rot sehen zu können. Beide bevorzugen Blautöne, da dies zu Jagdzeiten in der Dämmerung ein schärferes Sehen ermöglicht.
Wenn die Sehkraft nachlässt
Doch im Alter, durch Entzündungen, Ablagerungen oder Tumore, kann die Sehkraft auch bei Tieren eingeschränkt werden. Zusammen mit ihnen entscheiden wir, welche Therapie notwendig ist. Denn natürlich findet auch ein blindes Huhn mal ein Korn. Satt wird es aber nur, wenn es sehen kann. Deshalb beraten wir Sie gerne bei Problemen rund ums Sehvermögen.
Ihre Tierärzte
Dr. Caroline Bäcker, Dr. Irina Schöffel und Adina Eberhardt
Begriffserklärungen
Schirmer-Tränen-Test (STT)
…zwischen Unterlid und Hornhaut geklemmt und das Ergebnis nach 60 sec. abgelesen. Die Höhe des benetzten Streifens gibt Auskunft über die Menge der produzierten Tränenflüssigkeit. Es dient in der Tiermedizin vor allem dem Nachweis der Keratokonjunktivitis sicca (KCS, Syndrom des trockenen Auges).
Fluoreszintest
Damit soll das Auge auf einen Hornhautdefekt untersucht werden. Es wird ein Tropfen einer speziellen farbigen Lösung auf die Augenoberfläche gegeben, um eventuelle Verletzungen anzufärben und sichtbar zu machen.